Ein seltener Silberpfeil W 196 zu Gast in Bern
Im Rahmen der Ausstellung «Grand Prix Suisse 1934–54. Bern im Rennfieber» wurde diese Woche noch ein «Silberpfeil» W 196 sowie ein 300 SL angeliefert und in die Ausstellung integriert. Die Anzahl an hochkarätigen Fahrzeugen in der Ausstellung hat somit noch zugenommen.
Eine Anekdote zum berühmten Silberpfeil:
Warum der Name «Silberpfeil»? Der Mythos: Mit dem Gewichtslimit für Fahrzeuge erhoffte man sich eine Tempoverminderung, denn die Rennwagen waren zu schnell und zu gefährlich geworden. Die Ingenieure der Automobilfirmen waren nun gefordert, einen möglichst leichten und trotzdem maximal leistungsfähigen Wagen zu entwickeln. Alfred Neubauer, Rennleiter von Mercedes-Benz, beschreibt in seinen Memoiren diese Herausforderung als Geburtsstunde des legendären Silberpfeils. In der Nacht vor dem ersten Rennen der Saison 1934 soll der neue Mercedes-Benz 751 kg statt der erlaubten 750 kg gewogen haben. Ein Kilogramm musste also schnellstens verschwinden. Neubauer kam nun – so erzählte er es später – auf die Idee, den typischen weissen Rennlack, mit dem die deutschen Autos starteten, abzuschleifen, was die Mechaniker über Nacht auch taten. Am nächsten Tag erstrahlte der Mercedes in Silber und sein Gewicht entsprach dem Maximalwert.
Details zum W 196 :
Mercedes-Benz Rennwagen W 196 von 1954: Der Ausdruck «Silberpfeil» wird mit dem Wiedereinstieg von Mercedes-Benz in die Formel-1-Weltmeisterschaft 1954 wieder gebräuchlich.
Mit dem W 196 siegt der Argentinier Fangio 1954 in Bern überlegen. Eine neuartige Benzin-Direkteinspritzung erhöht die Leistung des Achtzylinder-Reihenmotors. Er erreicht über 270 km/h Spitzengeschwindigkeit.
- 8-Zylinder-Reihenmotor
- 2 obenliegende Nockenwellen
- Getriebe: 5-Gang, davon 4 Gänge synchronisiert
- Kulisse
Leistung: | 257 PS bei 8.250 U/min |
Bohrung x Hub: | 76 x 68,8 mm |
Hubraum: | 2.496 ccm |
Höchstgeschwindigkeit: | ca. 300 km/h |
Radstand: | 2.350 mm |
Spur vorne: | 1.330 mm |
Spur hinten: | 1.358 mm |
Details zum 300SL
1952 kehrte Mercedes-Benz mit dem neu entwickelten Rennsportwagen des Typs 300SL (W194) in den Motorsport zurück und knüpft wieder an die grossen Erfolge in den Vorkriegsjahren an. Der stromlinienförmige Sportwagen mit dem ungewohnten Einstieg durch eine hochschwenkbare Klappe, die von der Unterkante der Seitenscheibe bis zur Dachmitte reichte, zog sofort die rennsportbegeisterten Zuschauer in ihren Bann.
Nach einem gelungenen Einstand bei der Mille Miglia geht es für die 300SL beim internationalen Sportwagenrennen um den Großen Preis von Bern am 18. Mai 1952 um einen erneuten Kampf um den Sieg.
- Sechszylinder-Reihenmotor mit einer obenliegenden Nockenwelle
Motor mit 50° Neigung nach links eingebaut - Trockensumpfschmierung
- Vierganggetriebe mit Hinterradantrieb
- Gitterrohrrahmen; Vorderachse mit Trapezlenkern und Schraubenfedern und hinten Zweigelenk-Pendelachse mit Schraubenfedern
- Teleskopstoßdämpfer; hydraulische Trommelbremsen rundum
Leistung: | 170PS bei 5.200 U/min |
Hubraum: | 2.995 ccm |
Höchstgeschwindigkeit: | ca. 240 km/h |
Bohrung x Hub: | 85 x 88 mm |
Verdichtung: | 1 : 8,1 |
Gemischaufbereitung: | 3 Solex-Doppelvergaser 40PBIC |
Radstand: | 2.400 mm |
Spur vorne: | 1.330 mm |
Spur Hinten: | 1.445 mm |
Gesamtlänge: | 4.212 mm |
Breite: | 1.780 mm |
Höhe: | 1.270 mm |
Die Ausstellung «Grand Prix Suisse 1934–54. Bern im Rennfieber» im Bernischen Historischen Museum dauert vom 23. August 2018 bis 22. April 2019 und ist definitiv einen Besuch wert!